29.10.2019 Tag 5
Was im Norden die Fjorde Norwegens sind, das ist auf der Südhalbkugel die atemberaubende Fjordlandschaft Patagoniens.
Wir haben heute die offene See verlassen und steuern seit 14:00 durch die mehr oder weniger breiten Fjorde. Entstanden in der letzten Eiszeit sind sie die von den sich rückziehenden Gletschern gebildeten Täler. Im Unterschied zum Norden berühren hier 75% aller Gletscher das Wasser also können direkt abkalben. (das lernt man alles im Unterricht hier an Bord).
Das Wetter ist richtiges "Aprilwetter" -ist ja schließlich Frühling hier unten- in Minuten wechselt sich Regen und Sonne ab. Den Tag haben wir trotzdem auf der Laufbahn begonnen.
Nachdem wir in ruhigeren Gewässern fahren, verschwinden auch die ersten vorsichtigen Symptome der Seekrankheit.
Aber ehe wir den ersten Hafen erreichen werden, wird es noch dauern. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit nach wie vor mit Vorlesungen und wissenschaftlichen Experimenten. An Bord läuft ein interessantes Project - Bürgerwissenschaft - jeder kann den Wissenschaftlern helfen bei der Arbeit. Zum Beispiel Walflossen fotografieren und hochladen ins Netz. Dort identifiziert eine Software die Flosse und ordnet sie einen Wal. Hat man eine gänzlich neue Flosse entdeckt darf man den Namen des Wals bestimmen. So wollen die Walforscher die Walbewegungen tracken. So ähnlich wie Pokemon. Aber außer mehreren Blasfontänen konnte ich noch keinen Walfotografieren. Das offizielle Sichtungsbuch der Expedition hat auch noch keine Wale drin. Nur viele Vögel (Albatrosse und sowas...)
Die letzte Information am Abend. Für morgen gibt's ne Sturmwarnung. Der Kapitän hat den Schiffsarzt angewiesen an alle Passagiere kleine Pillen auszuteilen, die morgen zum Frühstück eingenommen werden müssen.
Wild wie kein anderes Land unserer Erde liegt es da, ungesehen und unbetreten. (Roald Amundsen, 1911)
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